Woche 4: 16.09.-24.09.

Die Nacht war wieder einmal sehr angenehm und wie man sieht sind wir ja schon recht nah am Mittelmeer und somit an der Cote d'Azur. Sie ist  zugleich die Region wo wir in Frankreich noch nicht waren. Entsprechende Vorinformationen ließen uns eigentlich nicht sehr positives erwarten, da wir ja nur Besichtiger und keine Strandurlauber sind, soll heißen was wir brauchen ist ein Parkplatz zum stadtbummeln und kein Campingplatz. Also versuchten wir unser Glück aber um es voraus zu sagen, weder Cannes, dem alten Antibes oder Nizza bot uns eine entsprechende Möglichkeit. Den Vogel abgeschossen hat allerdings Monaco, einmal und nie wieder! Engste Straßen und keinerlei Möglichkeit zu parken, ergo, nach zwei Ehrenrunden wieder raus aus dem Großfürstentum und weiter auf der Küstenstraße bis San Remo. 

                                                        unterwegs hat man doch mal die Möglichkeit für einen Schnappschuss 

                                    Monaco                                                                                                                                      San Remo

San Remo, Italien ist erreicht. Und siehe da, es gibt einen Stellplatz. Wenn auch nicht der Beste aber groß und leider weit weg von der Altstadt. Egal wir können noch etwas Mittelmeerflair mitnehmen, bevor wir Morgen dann in die italienischen Alpen abbiegen.

Wir haben Italien erreicht. Mit dem Piemonte werden wir eine neue Gegend in Italien kennenlernen. Gelesen und gehört haben wir über den westlichsten Teil Italiens wahrlich schon genug, nun heißt es einen Teil persönlich kennen zu lernen. Von San Remo ging es  zunächst nach Albenga. Albenga liegt noch in Ligurien und eine der schönsten Altstätte der Region. Die Altstadt ist eine der geschichtsträchtigsten Städtchen mit einem historischen, weitgehend original erhaltenen Ortskern der von schützenden Mauer umgeben ist. Es lohnt sich, sich hier mal intensiv umzusehen. Und wenn man wie wir schon am Vormittag dort sind und auch noch außerhalb der Saison, dann stören auch Massen von Touristen nicht, die sich sonst dort tummeln. Vorher mal etwas darüber gelesen zu haben ist auch von Vorteil um dieses Städtchen etwas besser zu verstehen.

 

Herzstück und das bedeutendste Bauwerk duckt sich fast schon unscheinbar neben die Kathedrale. Das spätantike Baptisterium. Um dieses Zentrum findet man endlose Gassen, Gaststätten und andere interessante Ecken.

 

 

Gefunden, hier auf einem Bauerngut haben die Besitzer einen privaten Stellplatz eingerichtet. Mit Strom, Wasser usw. kann man es in San Domiano d'Asti,  für nur 8€ aushalten.

Erstes Ziel nach unserem Bauernhofaufenthalt ist eine Kleinstadt mit einem sehr alten Stadtkern der einst eine Burg war, die niemals eingenommen werden konnte. Der Ricetto von Candelo ist etwas ganz einzigartiges aber dafür hochinteressantes. Die Burg ist mit 4 Türmen der rechteckigen Anlage ausgestattet und im inneren der Burg bilden die Häuser unten Lager und oben Wohnraum. So war es möglich, dass die Stadtbewohner bei Gefahr ihr Hab und Gut sichern konnten, bevor die Tore zur Burg geschlossen wurden. Typisch für Candelo sind übrigens auch die Salami'd der ula oder auch Clavarin, eine knusprige Süßigkeit. Selbst Wein findet man hier im Anbau, außnahmsweise widmeten wir ihm diesmal nicht unsere Aufmerksamkeit. 

Auf der Weiterfahrt verschlechterte sich leider das Wetter sichtlich, so dass die Schönheit der Natur auch etwas verschwommen blieb. Als wir unseren geplanten Stellplatz in Griante am Comersee erreicht hatten, stellte sich dieser allerdings als normaler Parkplatz hoch über dem See inmitten einer Hangsiedlung heraus, was uns veranlasste neu zu suchen. Wir fanden einen, das Wetter wurde nicht besser und der Preis für den CP war kein Anlass die etwas düstere Stimmung zu verbessern.

Der Tag 25 wird wohl für immer in unserem Gedächtnis bleiben. Er wurde zum Tag der Planänderungen, der Überraschungen und der Höchstkonzentration. 

Über die Nacht hatte sich die Stimmung an Bord auch wieder aufgehellt. Also starteten wir normal gegen 09:15 Uhr.

 

 

 

 

Als wir den Comersee verlassen hatten ging es in die Berge. Als wir Bormio verlassen hatten wurde mir bewusst, dass ich zuvor irgendwo falsch abgebogen sein musste. Egal, denn es war zu spät, also sollte kommen was da kommen werde. Nach den ersten Höhenmetern konnten wir in der Ferne die Gipfel des Stilfser Jochs bewundern. 

 

 

 

 

 

 

 

Ab nun sollte es aber erst richtig lustig werden. Unsere Straße mauserte sich zu einer Passstraße, die kein Höhenende zu haben schien. Erschwerend kam hinzu, das die Temperaturen langsam gegen 0°C ging, dann begann es auch noch leicht an zu schneien. Mir wurde es langsam mulmig, denn Winterreifen oder sonstige Winterausrüstung hatten wir im September natürlich nicht drauf bzw. mit. Also was machen? Im Auto wurde es immer ruhiger, aber wir mussten hier durch. Als wir endlich oben waren, sahen wir auch endlich wo wir eigentlich waren. Auf 2503m überquerten wir den Umbrailpass.

Hurra wir haben alles heil überstanden und sind jetzt sogar etwas stolz auf diese Überquerung. Also auf, wieder ins Tal, was jedoch nicht heißt, dass es nicht neue Überraschungen geben soll. Die wiederum endlosen Serpentinen wurden nicht gerade breiter und blieben ziemlich unbefestigt. Zu meiner Überraschung meldete sich nun der Bordcomputer und meinte mein Diesel würde bald zur Neige gehen. Ich passte meine Fahrweise entsprechend an und war erst beruhigt als ich in Santa Maria an der Tankstelle stand. Ergebnis, mein eingebauter Besserwisser hatte mich eigentlich verarscht, denn im Dieselbauch war eigentlich noch genügend vorhanden. 

  

Foto: Wladyslaw Sojka, www.sojka.photo

Eigentlich wollten wir in St. Valentin auf der Haide in Graun im Vinschgau an einem Höhensee übernachten. Zum nur übernachten war es noch zu früh am Tag, außerdem ging die Temperatur wieder in Richtung Gefrierpunkt, also wieder einmal neu denken, wir hatten Tagesvorspruch, also genügend Zeit. Unsere Endscheidung viel Sdann ziemlich schnell und somit ging es wieder ca. 80 km gen Süden. Gestrandet sind wir letztlich am Kalterer See. Der Campingplatz war selbst für Ende September noch recht gut gefüllt, einen Platz fanden wir dennoch. Bei dem Tagesverlauf hat sich dann mal wieder gezeigt wie toll es ist mit dem WoMo unterwegs zu sein. Am Abend machten wir uns dann noch zu einem kleinen Spaziergang auf und beendeten den Tag dann mit einem wunderschönen Abendessen.

 

                      Blick zum Kalterer See                                                                                                            ein wunderschöner Gasthof

Tag 27: Mittwoch 20.09.

Auf dem dem CP angrenzenden Stellplatz war es erstaunlich ruhig, da er doch ziemlich voll war. Mit der gestrigen Entscheidung nach Südtirol zu fahren kam auch die Sonne wieder zur Erscheinung und somit richtig schöne spätsommerliche Temperaturnen. Für uns eine leichte Endscheidung unseren fahrbaren Untersatz heute mal eine Pause zu gönnen und unsere persönliche Mobilität zu testen. Also Wanderschuhe angezogen und auf geht's durch die Weinberge und Apfelplantagen nach Kaltern.  

Auf geht's zu einer schönen kleinen Wanderung von ca. 5 km und zurück.

Nach zwei wunderschönen Tagen im Gebiet rund um den Kalterer See entschließen wir uns an den Bodensee zu fahren. Also machten wir uns am Vormittag auf den Weg. Nach 309 km erreichten wir Kressborn am Bodensee und fanden auf dem örtlichen CP ein Plätzchen.  

Der Bodensee war schon lange ein Wunsch meiner besseren Hälfte, somit passte es recht gut um ihn so kurzfristig in die Tour aufzunehmen. Das Wetter passte noch immer, deshalb nutzten wir die Zeit gleich noch um an den See zu laufen.

 

 

Am nächsten Tag machten wir mal einen so richtig auf faul. Gemütlich schlenderten wir wieder ins Städtchen, wobei wir in einer kleinen Kapelle am Wegesrand diesen schon etwas opulenten Opferstock entdeckten. Ansonsten war heute mal Ruhe angesagt, ein schönes Weinchen trinken, etwas von der Ruhe des See's aufnehmen. 

Nach Rückkehr machte ich mich ans Werk nochmals eine Stellplatzwechsel zu planen, da wir noch etwas näher an die Insel Mainau wollten. Den Abend genossen wir dann gemäß dem Motto "Der Kopf tut weh, die Füße stinken, ich glaub wir müssen noch ein Weinchen trinken".

Auf geht's am frühen Morgen nach Meersburg. Der Stellplatz wurde schnell gefunden und der Weg in die kleine hübsche Stadt war auch nicht weit. Schnell fanden wir Informationen zur Überfahrt zur Insel Mainau. Also Karten gekauft, noch etwas herum geschlendert und dann auf den Minikutter und zur "Meeresüberquerung". 

Auf geht's am frühen Morgen nach Meersburg. Der Stellplatz wurde schnell gefunden und der Weg in die kleine hübsche Stadt war auch nicht weit. Schnell fanden wir Informationen zur Überfahrt zur Insel Mainau. Also Karten gekauft, noch etwas herum geschlendert und dann auf den Minikutter und zur "Meeresüberquerung". 

Nach der Rückkehr war dann auch der kleine Ort erwacht, oder besser die Urlauber hatten ihn wie jeden Tag erobert. Meersburg ist aber durchaus auch sehenswert und in seinen Gassen auch kulinarisch Abwechslungsreich. Wir statteten der regionalen Winzergenossenschaft einen Besuch ab, um nach dem einen oder anderen Schöppchen dann wieder den Rückmarsch anzutreten. 

 

 

 

 

Der kleine Stellplatz war gut belegt und was viel wichtiger ist, preiswert.

 

 

 

 

 

Heute ist es nun soweit das wir die Heimreise antreten müssen. Na gut, nicht ganz die Heimreise, denn wir machen nochmal halt. Und zwar bei unserem eigentlichen Stammweingut, also fahren wir wieder einmal nach Fahr.

Gegen Mittag kommen wir im fränkischen Volkach an und endschließen uns der Stadt auch wieder einmal einen kleinen Besuch abzustatten. Das Wetter verleitete zum hausen sitzen, also auch gleich noch Mittagessen. Geparkt haben wir übrigens am Schiffsanleger, da wir wussten das man dort außerhalb des eigentlichen Stellplatzes über den Tag kostenfrei stehen kann. Gegen 16:00 Uhr fuhren wir dann noch die 3 km bis nach Fahr und fanden beim Weingut Birgit u. Bernhardt Mäusert einen kostenfreien Stellplatz. Am Abend fanden wir mit vielen anderen einen Platz in deren Besenwirtschaft und konnten somit unseren 4 Wochen einen zünftigen Abschluss verschaffen.