30.06. - Beginn der Woche 3

Das Wochenende ist vorbei, wir schreiben Montag den 30.06. und machen uns auf in das Herz der Provence. Zunächst streben wir Avignon an, spätestens durch Mireille Mathieu weltbekannt. Wir suchten zunächst nach einem Stellplatz, fuhren etwas wirr in Zentrumsnähe herum und hatten Glück als wir unterhalb einer Brücke in Nähe des Papstpalastes einen kleinen Parkplatz fanden, der auch für uns nutzbar war. Somit hatten wir wieder einmal das Zentrum zur Besichtigung gleich vor der Nase.

So sahen wir Avignon von der Brücke unter der wir parkten.

Um Kirchen internen Parteikämpfen aus dem Weg zu gehen, residierten im 14 Jh. die sogenannten Gegenpäpste zu Rom hier in Avignon. Deren Palast ist natürlich noch Heute einer der wichtigsten und meist besuchtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Die Provence  und der Lavendel bilden in der Wahrnehmung der Region eine untrennbare Einheit. Das

Bergdorf Gordes mit Schloss und Kirche auf dem Hügel bildet dabei ein kleines Zentrum. Von hier hat man schon tolle Ausblicke auf die Lavendelfelder der Umgebung.

Das Kircheninnere der Kirche von Gordes.

Links sieht man große Holzschnitzereien innerhalb des Chores.

 

 

Von Gordes kommend hat man diesen herrlichen Blick auf die Abbay de Senanque. Die Zisterzienserabtei wurde 1148 gegründet, ist heute noch von Mönchen bewohnt, was zur Folge hat das die Besichtigungszeiten sich nach deren Lebensrhytmus richten. Für uns passte dieser nicht in die Aufenthaltszeit, außerdem war die Führung nur in französisch, so dass wir uns nur das ansehen konnten was außerhalb zu sehen war.

 

Nach dieser ersten Bekanntschaft mit dem Lavendel fuhren wir nach Marseille. Hier wollten wir 2 Tage stehen bleiben und neben dieser fantastischen, geschichtsträchtigen Hafenstadt wollten wir dem Château d’If  einen Besuch abstatten. Leider war die Zufahrt zum Stellplatz polizeilich verhindert und eine Umleitung nicht erkennbar. Im Auto machten sich plötzlich Sorgenmienen breit, was die Sicherheit in Marseille anbetraf. Ich konnte dieser Sicherheitsstimmung nichts entgegen wirken und so fuhren wir wieder aus der Stadt, suchten uns einen Parkplatz um entsprechend um zu planen. Wir entschieden uns wieder direkt ins Lavendelgebiet zu fahren.

Valensole, der kleine Ort inmitten des Lavendels versprüht einen angenehmen Charme. Die Ortschaft liegt im Tal des Ruisseau Notre-Dame auf einer Hochebene der bergischen Provence und ist umgeben von Lavendel und Mandelbäumen.

 

Auf dem Plateau fanden wir bei Aurore & Daniel Sauvat unseren Stellplatz. Eine Wiese mit einigen Bäumen inmitten von Lavendelfeldern, einfach nur herrlich.

 

 

 

 

Ich begann schon mal meine Rebwurzel zu reinigen und andere versuchten sich als "Lavendelhüpfer" am Rand eines Lavendelfeldes.

 

Die Provence ist wirklich eine der schönsten Gegenden in Frankreich. Eine derartig abwechslungsreiche Natur hat sonst kaum eine Gegend zu bieten. Nach dem Lavendel werden wir nun ein ganz anderes Gebiet kennenlernen. Der Verdon ist ein Nebenfluss der Durance und fließt durch grandiose Schluchten. Nur wenige km nördlich des Lac de Sainte-Croix liegt das hübsche alte Örtchen Moustiers-Sainte-Marie. Wir kamen relativ  früh am Vormittag dort an, fanden gleich am Anfang des Ortes einen kleinen Campingplatz. Ohne lange zu suchen nutzen wir diesen und machten uns auch bald auf den Weg das Dorf etwas zu erkunden.

In mitten der Felswände wurde die Wallfahrtskirche Notre-Dame-de-Beauvoir aus dem 12 Jh. erbaut. Für uns so interessant, dass wir sofort los marschierten um uns diese Besonderheit anzusehen. Was wir absolut nicht bedacht hatten, war das sie doch schon etwas höher in den Felsen liegt und der Auf -und Abstieg wirklich schon etwas von einer Gebirgswanderung hat. Egal wir gingen es an und es lohnte sich, auch wenn wir die falschen Schuhe an hatten.

Im Dorf gönnten wir uns noch ein schönes Eis bevor es zurück zum CP ging.

 

 

 

 

 

Der Abend ließ sich eigentlich ganz gut an, wir saßen im Freien, genossen die schöne Natur, bis sich der Himmel verdunkelte. Also schnell aufräumen und rein ins Auto. Was dann wieder einmal vom Himmel  kam kann dieses Bild sicher nur annähernd wiedergeben. Danach war die Welt wieder in Ordnung und der Platz zeigte sich wieder von seiner schönsten Seite.

 

 

 

Ich weis das Bild ist nicht das beste aber man kann zumindest erkennen das es am Abend wieder zum hausen sitzen verleitete, was wir auch nutzten.

 

 

 

 

 

 

Am Morgen zeigte sich das Wetter weiter von seiner besten Seite. Wir hatten beschlossen heute eine Gebirgswanderung zu machen. Zunächst mussten wir quer durch das Dorf, wo sich uns schon solch herrliche Bilder boten. So langsam erklommen wir die Höhe und somit auch schon schöne Ausblicke. Der Weg selbst, auf dem Kamm entlang, ist mit etwas Aufmerksamkeit leicht zu bewältigen. Die Hitze allerdings machte uns schon ganz schön zu schaffen, aber auch das bewältigten wir und wurden dafür mit wunderschönen Ausblicken belohnt.

 

 

Nach der Rückkehr ins Dorf machten wir noch einen Abstecher in die hübsche Dorfkirche mit diesem vergoldeten Altar.

 

 

 

 

 

 

 

Ein Spaziergang durchs Dorf bescherte uns noch das eine oder andere schöne Motiv.

 

In einem kleinen Restaurant ließen wir die Wanderung nochmals Revue passieren, bevor wir zurück zum CP gingen und den Abend wieder einmal mit einem schönen Fläschchen Wein, von dem wir ja genug im Auto hatten, ausklingen.

Nach den beiden schönen Tagen inmitten der Felswände bei Moustiers-Sainte-Marie wollten wir heute entlang des Grand Canyon du Verdon noch einiges dieser faszinierenden Schluchten -u. Felslandschaft genießen. Zu diesem Zweck fuhren wir einen Teil der Rundstrecke, die auch regelmäßig Aussichtspunkte bietet, so das man problemlos anhalten kann und in die Tiefen der Täler sehen kann.

Nach der Schlucht lagen ca. 100 km vor uns, bis wir die Festungsdorf Entrevaux erreicht hatten. Wenn man das Dorf über den Royal Gate durch das alte Stadttor betreten hat befindet man sich schlagartig viele Jahrzehnte zurück versetzt. Das Womo steht da längst auf einem der Außenparkplätze, denn hier drinnen wäre man völlig aufgeschmissen mit solch einer "Kiste" Der Aufgang zur Zitadelle ist dann ein ordentlicher Fußmarsch, denn es geht immer schön im zick-zack den nicht unbedeutenden Berg hoch. Hat man ihn dann erklommen, gibt es neben dem Zitadelleninneren genug in der Umgegend zu sehen. Diese Zitadelle nebst Dorf ist den Abstecher auf jeden Fall wird.

Bis wir unseren Tag gemütlich ausklingen lassen konnten galt es nochmals knappe 200 km zu bewältigen. So langsam befanden wir uns ja in Richtung Heimfahrt. Aber langsam, noch immer hatten wir ja 5 Tage vor uns.

Diesmal standen wir in Saint Firmin. In der Imkerei von Sylvie & Bernard Tiron gönnten wir uns einige verschiedene Gläschen Honig und hatten mit unseren zwei Schweizer Wohnmobolisten-Nachbarn, die sich nach uns noch einfanden, eine geruhsame Nacht am Fuße der Hautes Alpes.

So langsam fahren wir nun wieder gen Norden. Dabei werden die Fahrabschnitte nicht ganz so lang wie bei den ersten Tagen der Tour. Trotzdem waren es 350 km die auf dem heutigen Plan standen. Das erste und auch einzigste  Zwischenziel  war Grenoble. Meine Vorinformationen verrieten mir, dass man im ehemaligen Olympiaort vom Plateau des Fort de la Bastille einen herrlichen Blick über die Stadt haben soll. Über den Chemin de la Bastille soll man auf das Plateau gelangen. Gesagt, oder besser gelesen, geplant und getan. Die Einfahrt in die Stadt bot uns rein optisch schon mal nicht all zu viel, womit die Erwartungen irgendwie sanken. Wir fanden die Auffahrtsstraße, wussten damals aber auch noch nicht, dass Straßen mit der Bezeichnung "Chemin" am Anfang, eigentlich meist kleineren Ausmaßes sind als normale Straßen. Bei dieser kahm dann noch erschwerend hinzu, dass sich die Auffahrt in eine Serpentine mit extremen Kurvenradien und Steigungsprozenten darstellte. In jeder Kurve hörten wir das kratschen des Heckbügels auf dem Asphalt, was im Fahrzeug wiederum für die entsprechende weibliche Nervosität sorgte. So baute sich langsam eine merkwürdige Antihaltung zu Grenoble im Ganzen auf. Als ich den Berg endlich bezwungen hatte bot sich wirklich ein schöner Blick, was leider die Stimmung nicht sonderlich verbesserte. Auch mein Versuch einer technischen Erklärung, dass der Bügel einen Schaden verhindert, fand nur ein geringes Gehör meiner beiden Damen und konnte somit die Stimmung nicht sonderlich ändern. Also blieb vom ganzen Grenoble-Ausflug nicht viel mehr, als eine Endtäuschung.

Aus dem Grund gibt es auch keinerlei Fotos von der Bastille, einzig ein Blick auf die Stadt und später noch ein schnelles Foto in der Stadt. Leider hatten meine Beiden keine  Lust auf dem Berg etwas zu unternehmen, sondern nur noch die Rückfahrt im Kopf.

Somit verließen wir Grenoble und damit auch die Rhone-Alpes und fuhren ins France-Comte. Über die Hochgebirgsstraßen wieder einmal ein Naturgenuss. Ziel war Jugne, wo wir an einer Forellenzuchtanlage unseren heutigen Stellplatz geplant hatten. Zuvor buchten wir noch in der örtlichen Touristinformation eine Käsereibesichtigung der besonderen Art für den nächsten Tag.

 

                von oben endteckt                                       Stadtfoto                                      Rastplatz                                             Kartäuserkloster am Rand 

Hier oberhalb der Forellenzuchtanlage ist unser Standplatz. Wir lernten hier wieder einmal etwas neues kennen, denn unsere Forellen für den Abend hätten wir uns zwar kaufen können, aber eben auch selbst angeln. Und genau das haben wir dann auch getan.

 

 

 

So, wir verlassen den Platz der Forellenzuchtanlage wieder. Nur wenige Kilometer weiter hatten wir ja Gestern schon eine Besichtigung geplant.

 

 

 

 

 

 

  

 

 

In Granges Narboz befindet sich eine ganz besondere Käserei. Wenn man den Namen liest, könnte man denken sie gehört dem kleinen Marcel (Marcel Petite). Weit gefehlt, denn Marcel steht für den dortigen Landkreis und Petit ist nun mal einfach nur klein, was sich auch wiederum nur auf die größe des Landkreises bezieht. 

 

 

Das ist er, der Eingang in die Käserei. Hier im ehemaligen Fort St. Antoine wurde ein Reifekeller mit hochmoderner Technologie eingebaut. Eine ausführliche Führung mit Verkostung und natürlich Einkaufsmöglichkeit bot eine umfassende Information. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An einer Käserei mit angeschlossener Gaststätte verbrachten wir unsere letzte Nacht in Frankreich. Munster heist nicht nur dieser kleine elsässige Ort unten im Tal, sondern auch dieser hervorragende Käse der hier produziert wird. Genau diesen genossen wir am letzten Abend um dann die nächsten ca. 400 km bis nach Fahr in Angriff zu nehmen. Dort machten wir bei unserem bekannten Winzer den letzten nächtlichen Stopp und beendeten am nächsten Tag unsere diesjährige Tour.