Frankreich/Italien 2017 - 26.08.-25.09,
Es ist soweit, der Urlaubsfilm ist fertig gestellt, wie auch das jährliche Fotobuch. Damit ist die Zeit gekommen, dass ich mich hier unserer diesjährigen Fahrt widmen kann. Natürlich hat sich die geplante Tour wieder ab und an geändert, was der Tour insgesamt aber keien Mangel bringt.
Hier also die geplante Tourstrecke in der Übersicht.
Woche 1: 26.08.-01.09.2017
Wir schreiben Samstag den 26.08. gegen 15:30 Uhr und verlassen nun endlich das Grundstück und es geht in aller Ruhe in Richtung Franken. Genauer gesagt werden wir heute nochmal Pause in Fahr (Volkach) machen, um die Fahrkilometer Morgen etwas zu reduzieren und natürlich auch um nochmal bei unserem Stammwinzer vorbei zu schauen.
Gestartet wurde heute Früh gegen 09:30 Uhr in Richtung Elsas. Franc Passion führte uns auf einen Stellplatz in Abreschwiller an eine Forellenzuchtanlage. Die Fahrt verlief einmal wieder ohne Probleme, so das wir nach unserem einparken genügend Zeit hatten uns im angrenzenden Ort etwas um zu sehen. Dabei begegnete uns auch der kleine Dampfzug, über den es sich natürlich zu erkundigen gab.
Wir fanden das Angebot gut und bekamen auch noch Karten für die letzte Fahrt des Tages, welche zu einem historischen Sägewerk geht und was wir natürlich nicht wußten, da uns ja die Sprachkenntnisse fehlten und wir es somit nicht lesen konnten, war die Information, das es zu Ende der Schulferien eine besondere Überraschung auf der Fahrt. gibt.
Und da kamen sie auch schon aus dem Wald, die französischen Indianer, die uns erst "überfiehlen" um uns dann eine kleine Show zu präsentieren. Eine tolle Aktion, natürlich vor allem für die Kinder im Zug.
Am heutigen Tag steht die erste kleine Wanderung auf dem Plan. Zunächst genießen wir die Natur, mit den beginnenden Bergen der Vogesen. Am Vormittag erreichten wir dann auch planmäßig Metzeral, wo der Ausgangspunkt zu unserer Wanderung liegen sollte. Nach kurzer Information entschieden wir uns aber nicht hier los zu laufen, sondern noch bis zum Ortsteil Wormsa zu fahren und erst dort zu starten.
Direkt an der Straße fanden wir einen Parkplatz, womit wir auch einen idealen Ausgangspunkt gefunden hatten. Auch die Temperatur spielte mit, warm aber nicht zu warm. Also Wanderrüstung anlegen, "Hütte" abschließen und los geht's.
Ziel war ein kleiner See, der Fish Lake. Außer der Möglichkeit zweier Wanderruten und einiger Informationen zum Wegesrand hatten wir kaum Informationen. Die Wanderung sollte sich dann aber als sehr interessant erweisen. Auch wenn wir es noch nicht wussten, wir hatten uns für die richtige Aufstiegsvariante entschieden, da wir beide ja auch noch etwas kniegeschädigt waren. Da wir ja noch immer im Vogesenvorfeld waren fanden wir Geröllhalden und stattliche Felsgebilde schon etwas verwunderlich. Nach ca. 2 Std hatten wir den malerisch gelegenen See dann auch erreicht. Zum Glück war unser Rucksack ordentlich gefüllt, denn eine Versorgung gab es oben nicht. Bleibt die Frage, warum eigentlich nicht, denn Kundschaft war durchaus ausreichend vorhanden und das ja am Ende der Hauptsaison in Frankreich.
Nach dem erfolgreichen Abstieg, der jetzt allerdings weitgehenst nicht auf fest ausgebauten Straßen erfolgte, sondern bis ins Tal über Stock und Stein führte. Nachdem wir zurück am Auto waren und unsere Füße erst mal gekühlt hatten ging es weiter in die Vogesen zum heutigen Stellplatz. Auf ca. 800m fanden wir unser geplantes Bauerngut, welches eine Auberge angeschlossen hatte. Dort konsumierten wir am Abend dann auch den bäuerlichen Käse, der auf verschiedenste Art zubereitet wurde.
Auf geht's, wieder gegen 09:00 Uhr. Die Berge der Vogesen boten uns immer wieder herrliche Blicke in die Landschaft. Und dann hatten wir ihn auch schon erreicht, den höchsten Punkt des Gebirgszuges, dem Ballon d'Alsace.
Weg zum "Großen Belchen" Denkmal Jeanne d'Arc Hotel Sommer am Ballon d'Alsace
Bis zum Gipfel des "Großen Belchen" sind es von hier noch einige Meter, sprich ca. 1 Std. zu gehen. Eigentlich hatten wir dies vor, wurden aber von einem aufziehenden eventuellen Gewitter in unserem Vorhaben beeinflusst, so das wir es lieber ließen. Also gingen wir nur bis zum Denkmal für die französische Nationalheldin Jeanne d'Arc, denn auch von hier hatten wir einen schönen Blick auf die Berge der Vogesen.
Das nächste Ziel war die Kleinstadt Gilley, die durch besonders geräuchertes Fleisch und eine spezielle Wurst ihren Bekanntheitsgrad erlangt hatte. Die besonderen Schornsteine der Reifungskamine konnten wir allerdings nicht erkennen, so das wir am Ende schon durch das Dorf durch waren, bevor wir gefunden hatten was wir suchten. Also leider ein Ausfall, also fuhren wir weiter bis Mantry.
Die Cave Clerc bot uns nach einigem suchen dann einen ruhigen Stellplatz. Nach der Weinprobe verschwanden selbstverständlich auch 6 Fläschchen in unserem Womo-Bauch. Temperatur mäßig waren wir übrigens plötzlich bei 28°C angelangt, was uns noch einen schönen Abend im Freien einbrachte.
Das ist er, der es uns angetan hat. Ein Rotwein aus dem Jura, traditionell angebaut und seit 2013 schon ordentlich gereift.
Heute stand nach dem Jura-Weinort Seyssel der Grande Colombier auf dem Plan. Der Gipfel liegt bei einer Höhe von 1531m im Jura. Bekannt ist die Passüberquerung vor allem auch durch viele Radtouren die über ihn führen. Dabei zählt die Überfahrt zu einer der anspruchvollsten für die Radrennfahrer.
Der Einstieg zur Bergfahrt erfolgt vom kleinen Weinstädtchen Seyssel. Das Städtchen hat einen, wenn auch kleinen, engen und gemütlichen Stadtkern. Wir fanden mühsam, dafür aber genau im Zentrum, einen kleinen Parkplatz, der aber auf 60 Min. begrenzt war. Da wir etwas essen wollten und die Gendarmerie nationale recht umtriebig war, wollten wir die Parkzeit auch nicht überziehen. Sie schienen ohnehin nicht begeistert gewesen sein, dass wir einen der Pkw-Parkplätze belegten. Ändern konnten sie es aber nicht, denn hier fehlte mal der Balken über der Parkplatzeinfahrt, wodurch wir ihn auch nutzen konnten. Also beschränkten wir uns auf einen kleinen Spaziergang und ein schönes Bäckerbaguette. Dann ging es weiter in Richtung Grand Colombier. Für fuhren nicht, wie es unser Navy vorgab, sondern nach einer Ausschilderung. Die Straßen waren eng, der Rand blieb ungesichert, die Blicke ins Tal waren dafür umwerfender. Von hier nimmt die Rhone ihren Weg in Richtung Mittelmeer, wo wir sie in ca. 3 Wochen wieder treffen werden.
Mit unserer Wahl der Auffahrt taten wir gut, wie sich später herausstellen sollte. Auf ungefähr der Hälfte der Bergauffahrt trafen wir nämlich auf die ausgebaute D 120, die bei weitem nicht soviel Abenteuercharakter hatte wie die unsrige. Auf dem Colombier wehte ein straffer Wind, der uns automatisch an die Überquerung des Mont Ventoux in der Provence erinnerte.
Nach tollen Serbendienen und weiteren Kilometern durch das Beaujolais begrüßte uns ein kräftiger Platzregen an der Domaine Paire. Dem sehr schön angelegten Stellplatz machte dieser keinen Abbruch. Bevor wir uns noch aufmachen konnten, um uns beim Winzer anzumelden, hatte sich dieser schon zu uns auf den Weg gemacht. Wir vereinbarten natürlich einen Zeitpunkt für eine Weinprobe.
Jean-Jacques Paire hatte aber noch mehr als seine Weine zu präsentieren, denn er hat einen Teil seines alten Gutes und Kellers zu einem privaten Weinbaumuseum umgewandelt. Alte Arbeitsgeräte, eine Sammlung von Holzschuhen und eine Korkenziehersammlung sind im Probierkeller und dem anschließenden Verkaufsraum wunderschön angeordnet.
Ein mehrfach ausgezeichneter Rotwein hatte es uns dann auch wieder angetan. Endlich wurde mal meine Beaujolais-Weinantipatie zunichte gemacht.
Am nächsten Morgen schien dann auch wieder die Sonne und wir konnten wie gewohnt starten.
Heute verlassen wir das Beaujolais wieder und fahren in das Nouvelle-Aquitaine bis nach Aubusson. Dazwischen hatten wir die älteste und größte französische Kurstadt Vichy auf dem Besichtigungsplan. Also ging es wie üblich nur über D -u. N Straßen wieder los, denn so haben wir auch etwas von den Orten und der Landschaft. Vichy wurde planmäßig erreicht, bis wir das Kurzentrum fanden, mussten wir allerdings etwas suchen, da die Ausschilderung nicht ganz so eindeutig war. Allerdings konnten wir uns auch nicht vorstellen, dass es sich inmitten der Stadt befindet und wir es mehr am Rand suchten. Egal, letztlich fanden wir es aber was wir nicht fanden war eine Parkmöglichkeit. Trotz einiger Suchanläufe wurden wir nicht fündig und verließen somit die Stadt ohne das Kurzentrum besichtigt zu haben. Dadurch lagen wir natürlich wieder im Zeitplan etwas voraus. Wir entschlossen uns dann kurzerhand gleich weiter zu fahren bis Aubusson. Eigentlich wäre das Morgen unser erstes Ziel gewesen, somit halt heute das letzte.
Aubusson ist bekannt durch seine Gobelin-Manufakturen, die es auch heute noch gibt. Von der Tourist-Information aus gelangt man direkt in das örtliche Gobelinmuseum, was sich als sehr interessant heraus stellen sollte.
Im Museum "begrüßte" uns zunächst ein riesiger, massiver Tisch mit entsprechenden Mustervorschlägen. In den anderen Räumen wurden historische Wandgobelins gezeigt. Etwas später konnten wir auch einer Schauvorführung beiwohnen, man sollte es ruhig mal gesehen haben, denn die Fingerfertigkeit der jungen Frau war schon beachtenswert.
Natürlich schlendern wir nach dem Museumsbesuch noch etwas durch die Stadt. In mitten der Häuser plötzlich ein kleiner alter Markt, wie sie sonst eigentlich auf Marktplätzen anzutreffen sind. Grund genug für uns mal das innere zu erforschen. Nicht fehlen darf auch ein Denkmal für die Soldaten des I.WK nicht fehlen. Natürlich verschlug es uns auch in die örtliche Kirche.
Zur Übernachtung hatten wir uns für den Camping de Municipal von Aubusson entschieden. Der Platz liegt genau am "Creuse", dem Fluß der die Stadt durchquert.
Heute ging es bis an den Atlantic. Zunächst aber lag ein sehr kleines Dorf auf der Strecke im Besichtigungsplan. Moutier-d'Ahun ist ein wirklich mittelalterliches Dorf. So früh wie wir dort waren, hätte man auch denken können es ist verlassen, hätten sich da nicht der Eine oder Andere an die Vorbereitung der zu erwartenden Tagestouristen gemacht. Von einem ehemaligen Kloster steht nur noch eine kleine Kapelle mit sehr schön geschnitzten Gestühl, nur leider bei uns noch verschlossen. Wir bewandelten halt das Dorf in aller Ruhe und fanden durchaus das eine oder andere Interessante.
Ankunft in La Tranche sur Mer, der Stellplatz liegt etwas außerhalb, trotzdem ist das Ortszentrum schnell und leicht erreichbar. Wir nutzten die Zeit um gemütlich am Strand entlang zu schlendern. Der Ort selbst hat sich zu einem typischen Badeort entwickelt, was für die Zukunft dem Ort sicher nicht weiter zu Gute kommt.
Zum Abend gab es dann auch die schon lang ersehnten Meerestiere in oder besser vor einem Restaurant, was auch ein plötzlicher Regenguss nicht verhinderte. Es ist halt immer wieder ein Riesengenus.