Frankreich 2015 - 5279 km quer durch's Land
Woche 1: 25.04. - 30.04.
Tag 1-3 - vom Erzgebirge bis an den Atlantik
Zum 6. Mal lenken wir unser Wohnmobil in unser indessen zum Lieblingsreiseland aufgestiegenes Nachbarland Frankreich. Unser Wohnmobil, ein Ford C4 194 ist wohl gemerkt ein gemietetes, mit einer Länge von knapp 6 Metern. Wir hatten ausreichend Platz zum wohnen und das auch wenn uns das Wetter mal zum Innenaufenthalt zwang. Die große Garage bietet wie gewohnt viel Platz auch für unsere geplanten Weinkäufe. Die Tour selbst war geplant auf 4 Wochen. So starteten wir am 25.04.15 zur großen Tour. Nachdem das Fahrzeug ohne Probleme übernommen wurde, wir es nach unseren Erfahrungen und der selbst erstellten Liste eingeräumt hatten, konnten wir gegen 10:00 Uhr vom Hof rollen. Die Tour sollte uns quer durch unser Nachbarland führen, beginnend mit einem reinen Fahrtag. Nach 839 km erreichten wir unseren ersten Übernachtungsort Loisy sur Marne in der Champagne.
Um 09:00 Uhr ging es am nächsten Tag dann weiter, direkt nach Paris. Bereits vor 9 Jahren statteten wir der französischen Hauptstadt einen Besuch ab. Damals standen wir auf dem Campingplatz in Versailles und fuhren von dort mit der Bahn nach Paris. Diesmal konnten wir in Paris stehen, denn endlich nennt auch das Erste Touristenziel Frankreichs einen Campingplatz sein eigen. Die Zufahrt zum CP verlief dank unserer „Marie“ quer durch die Stadt problemlos. Den Stellplatz auf dem „Camping Indigo“ hatte ich bereits im Vorfeld per Internet gebucht. Der Platz liegt direkt an der Seine. Vom CP fährt ein Shuttlebus zur Metrostation „Pont de Neuilly“, dann fährt man mit der gelben Linie bis ins Zentrum und hat dies in ca. 20 Minuten erreicht. Leichter und besser geht es wirklich nicht um genau bis zum Louvre zu gelangen. Wir verpassten leider am ersten Tag den Shuttle, wodurch wir einen 30 minütigen Fußweg in kauf genommen haben, dann aber ging es wie geplant zum „Place Colette“. Wir nutzten unsere Zeit um uns etwas umzusehen und Erinnerung von 2006 aufzufrischen.
Für den Montag Früh hatte ich bereits per Netz Karten für den Louvre gebucht, ebenso eine Führung,
die sich als individuelle Führung heraus stellte, da wir für unseren gebuchten Führer die einzigsten
Gäste waren. Was will man mehr, eine zweistündige Louvre Führung ganz allein und das noch mit einem
wirklich sachkundigen Führer. Wir waren sichtlich begeistert, Christoph hatte nicht nur allgemeines
erzählt, nein er führte uns auch etwas in das Reich der Maler und Bildhauer ein.
Am Ende der Führung mussten wir uns ihm unbedingt noch zum Foto aufstellen.
Als wenn wir es voraus geahnt gehabt hätten, hatten wir uns mit einer typischen
erzgebirgischen Urlaubererinnerung ausgestattet. Somit verabschiedeten wir uns
von unserem Führer mit einem "Rächermännel" und den dazu gehörigen
Weihrauchkerzen als Dankeschön.
Der Tag war damit aber noch lange nicht beendet. Schließlich hatten wir uns einen ausgiebigen Paris Besichtigungstag geplant. Per Metro ging es somit zum Picalle. Von hier aus erklommen wir die Treppen bis zur Kirche Sacre Coeur. Später fuhren wir quer durch die Stadt zum Dome des Invalides.
Nach dieser tollen Rundfahrt brachte uns die Metro und der Shuttlebus wieder zum Campingplatz und wir ließen den Tag mit einer guten Flasche Rotwein ausklingen.
Tag 4: Dienstag 28.04. - Paris – La Puisaye
Gegen 09:30 Uhr starteten wir in Richtung Versailles. In Versailles hatten wir vor 9 Jahren das Schloß besichtigt, heute wollten wir uns dem Park intensiver widmen. Wie sich heraus stellte eine gute Endscheidung. Trotz einiger Baumaßnahmen am großen Brunnen waren es recht beruhigende 4 Stunden, gesehen hatten wir mit Sicherheit nur einen geringen Teil dieser riesigen Anlage.
Weiter ging es dann zu unserem heutigen Standplatz, eine Forellenzuchtanlage in La Puisaye. Le Moulin de Rouge liegt idyllisch an einem Teich inmitten eines kleinen Wäldchens.
Tag 5: 29.04. - La Puisaye – Saint Malo
Heute standen 263 km auf dem Tourplan. Es ging an die Atlantikküste nach Saint Malo. Erstes Ziel war die Brasserie Sillon, eins der angesagtesten Fischrestaurants der Stadt. Wir wollten aber nicht zu Mittag essen, sondern für den Abend Plätze bestellen, was uns auch gelang. Dann begaben wir uns auf die Suche des Stellplatzes, der sich etwas am Rande der Stadt befand, was aber am Ende kein Problem darstellte, da uns wieder einmal ein kostenloser Bus zur Verfügung stand. Am Nachmittag fuhren wir in die Stadt, besichtigten die alte Festungsanlage, den historischen Stadtkern und das alles bei teilweise strömenden Regen.
Auf Grund des Regens entschlossen wir uns etwas früher ins Restourant zu gehen.
Leider hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Ein Sprichwort was diesmal
auf den Punkt zutraf. Der Laden öffnete 18:00 Uhr und trotz Regens lies man uns
nicht rein, nicht mal um nur im trockenen zu sein. Etwas was wir bei unseren bisherigen
Frankreichreisen noch nie erlebt hatten. Gut dachten wir, dann seht ihr uns auch nicht
wieder und gingen zurück in die Stadt. Hier fanden wir ein super kleines Bistro, aßen
ebenfalls wunderbaren Fisch und das auch noch billiger.
Tag 6: Donnerstag 30.04. - Saint Malo – Paimpol
Es sollte nicht der beste Tag unserer Reise werten. Geplant war er zum genießen des rauen Meeres, bekommen haben wir nur das "Meer" von oben. Vom Vortag 19:00 Uhr bis zum frühen Nachmittag nur Regen und der zum Teil noch in Strömen. Als erster Stopp war das Cap-Frehel geplant. Auf einer Küstenstraße erreicht man das Cap-Frehel, dessen Felsen 72 m über dem Meer aufragen und einen Leuchtturm beheimatet. Von hier wollten wir entlang der Küste zum nahe gelegenen Fort La Latte wandern. Ich nutze eine leichte Regenpause um zumindest vom Parkplatz mal zum Leuchtturm zu laufen, dann setzte der Regen wieder stärker ein und wir konnten unsere Wanderung begraben.
Da wir eigentlich in der Nähe des Cap's stehen bleiben wollten, nun aber dem Zeitplan weit voraus waren, beschlossen wir die erste Tourumplanung. So fuhren wir eben gleich weiter bis nach Paimpol, wo wir bereits 13:00 Uhr ankamen. Wir fanden unseren, für Morgen geplanten Stellplatz direkt am Meer und nutzten eine Regenpause auch gleich zur ersten Stadterkundung. Die kleine Hafenstadt gruppiert sich um eine tief eingeschnittene Bucht. Früher hatte sie eine große Bedeutung für die Islandfischerei. Seit deren Untergang wurde immer mehr der Tourismus zur wirtschaftlichen Haupteinnahmequelle. Wir fanden für den morgigen Abend eine Fischergaststätte, denn heute war dort Ruhetag. Ebenfalls für die morgige Planung erkundigten wir uns auf dem Bahnhof nach der Abfahrtszeit des "La Vapeur du Trieux", einem Traditionszug von Paimpol nach Traou an Arcouest. Wie wir aber erfahren mussten, wurde dieser im letzten Jahr eingestellt, was mein Baedeker Reiseführer nur leider noch nicht wusste.
Ebbe macht den Hafen manchmal auch etwas unansehnlich, trotzdem aber nicht ohne Reiz.
Der Stellplatz liegt übrigens genau hinter diesem kleinen Erdwall und ca. 5m Straße.