Woche 3: 09.09.-15.09.2017
Nach einem schönen Abend bei noch immer 24°C und einer sehr geruhsamen Nacht machten wir uns auf den Weg nach Aigues Mortes. Schon mal vornweg gesagt, es sollte ein sehr schöner Tag werden, der mit einem fantastischen Abendessen enden sollte. Aber alles der Reihe nach.
Auf dem Weg nach Aigues Mortes waren auch sie wieder zu sehen. Friedlich in der Herde grasend, bekommt man beim beobachten das Gefühl von Wildpferden. Herrlich zu beobachten diese ruhigen, gelassenen Pferde.
Aigues Mortes, unser erstes Ziel, ist ein urgemütliches Städtchen der Camarque. Die größte Sehenswürdigkeit der Stadt ist eigentlich deren Stadtmauer. Sie ist komplett erhalten und gibt dem Besucher die Möglichkeit einer kompletten Umwanderung auf ihr. Einst lag die Stadt genau am Meer, durch die Versandung liegt sie nun schon einige Km. hinter ihm. In die Stadt gelangt man am besten durch die Porte des Remblais. Ein Spaziergang durch den Ort und auf der Mauer lohnt sich auf jeden Fall.
Auf geht's zur Stadtmauer-Umwanderung, natürlich auf ihr mit Einblicken in die Höfe und Ausblicke auf's Meer.
Bis nach Saintes-Maries-de-la-Mer ging es dann im wesentlichen immer am Meer entlang, wo sich natürlich wieder einige schöne Motive boten, auch wenn das Land hier natürlich flach ist.
Am frühen Nachmittag erreichten wir dann auch Saintes Maries-de-la-Mer. Zunächst fuhren wir auf den geplanten Stellplatz. Kurz bevor wir ihn erreichten begann es leicht zu regnen. Der geplante Stellplatz war eine typische Farm hier zu Lande. Pferde und Rinderzucht, viel Tourismus mit Camarque-Ausritten. Die Gaststätte allerdings war nur in der Saison und nach Bedarf geöffnet. Der Regen lies nach und wir überlegten wie wir weiter machen und fuhren dann in den Ort um für Abend nach einem Fischrestaurante zu suchen. Wir fanden sogar einen Stellplatz, nicht gerade idyllisch aber direkt am Stadtrand und bei dem Wetter dann auch ok.
der Marienwallfahrtsort der Zigeuner mit ihrer Schutzpatronin der schwarzen Sahra Am Abend hatten wir dann eins unserer beliebten Fischessen auf dem Plan. Wir fanden dann auch das passende Restaurante und was uns geboten wurde war wieder einmal a la bonne heure.
Da wir schon 2 Tage gegenüber unserem Tourplan gut gemacht haben musste der heutige Tag mal gänzlich neu geplant werden. Saintes-Maries hatten wir Gestern noch mit besichtigt und so galt es mal wieder das entsprechende Buchwerk zu studieren. Und wir wurden fündig. Auf der Straße zwischen Albaron und Arles befindet sich die Mas du Pont de Rousty. Hier befindet sich das Musee der Camarque. Dies ist ein ca. 3km langer Naturwanderweg quer durch die Rinder -u. Pferdeweiten. Außerdem sollen Pflanzen und weitere Tiere der Region in ihrem natürlichen Umfeld gezeigt werden. Sehen kann man diese natürlich nur wenn man entsprechendes Glück hat.
Das sind sie die schier unendlichen Weiden
der Camarque.
Was für die Region auch typisch ist, ist die natürliche Salzgewinnung aus dem Mittelmeer. Das wollten wir uns natürlich auch mal von der Nähe ansehen und fuhren deshalb an die Salin-du-Girond. Außer das hier der Wind nicht wehte sondern uns fast die Mütze vom Kopf pfiff, war es sehr interessant wie die Salzgewinnung von statten geht.
Das nächste Ziel war ein sehr schönes mittelalterliches Dorf. Miramas-le-Vieux wurde vermutlich im 5. Jh vor Chr. auf einem Felsen über dem Taldes Etang de Berre gegründet. Danach folgten einige wilde Jahre bis das Dorf wieder nur zum Dorf wurde. Eine Besichtigung ist das Dorf auf jeden Fall wert.
Auf der Fahrt in Richtung Saint-Remy-de-Provence kamen wir auf einer Berganfahrt plötzlich in Massen von parkenten Fahrzeugen. Nach langsamer Vorbeifahrt erkannten wir dann auch die alte Burgruine von Les Baux de Provonce. Wie wir am nächsten Tag erfuhren hatte Heute hier ein Trödelmarkt statt gefunden. Damit war die Erklärung gegeben. Wir fuhren aber ohnehin an den Massen vorbei und fanden nur wenig später eine Oelmühle für die Nacht.
Heute sollte es wieder einmal so ein Tag werden, wo wir entscheidend von unserem eigentlichen Plan Die Moulin du Calanquet, unser letzter Übernachtungsplatz lag ja schon am Rand von Saint-Remy-de-Provence. Genau das war auch das erste Ziel für heute. Wir wollten hier dem großen Sohn der Stadt unsere Aufwartung machen. Allerdings war das Museum von Michel de Nostredame, besser bekannt als Nostredamus, wieder einmal geschlossen, da Montag war. Um die Altstadt zu besichtigen hätten wir zumindest einen geeigneten Parkplatz finden müssen. Das allerdings gelang uns nicht, also nahmen wir die Empfehlung der Dame aus der Information an und besuchten dann zunächst die vorgelagerte Ausgrabungsstätte des alten hellenistischen und später römischen Glanum.
Die Ausgrabungen des Geländes begannen im Jahr 1936. Die erste gallische Ansiedlung stammt wohl aus dem 7. und 6. Jh vor Chr. 63 vor wurde Glanum dann zur römischen Kolonie. Aus dieser Zeit stammen auch die Bauten deren Ruinen wir heute betrachten können.
Reste des Doppeltempels
Unweit vom Glanum sieht man schon wieder die Festungsruine von Le-Beaux-de-Provence. Was uns zum Zeitpunkt des Ortsbesuchs noch gar nicht richtig bewusst war, war das wir bereits 2010 schon einmal hier waren. Allerdings präsentierte sich das Städtchen diesmal viel interessanter. Warum auch immer wir dieses Gefühl hatten, aber wir konnten diesmal viel mär von diesem Flair aufnehmen.
Wie gut die Weine des ältesten Weinbaugebietes Frankreichs sind konnten wir bei unserem heutigen Standplatzanbieter wieder feststellen. Jeweils 6 dieser Fläschelchen wechselten diesmal den Besitzer.
Das Chateau Petit Sonnailler bot uns einen echt herrlichen Stellplatz. Bei tagsüber 27°C hatten wir immerhin noch 25° und standen wunderbar am Rand des Weingutes. Nachdem der übliche Hofhund sich mit uns bekannt gemacht hatte, konnten wir auch den Grill mal wieder ausbacken und machten uns inclusive der Weinprobe noch einen schönen Nachmittag und Abend.
Tag 18: 12.09.
Im Bericht starten wir heut mal ohne das obligatorische Fahrabschnittsbild. Wir haben heute den Tag der kurzen Abschnitte und der kleinen provencialischen Orte. Entlang der Straßen sieht man hier immer diese Steinhütten. Einst waren dies die Unterkünfte der Bauern direkt auf den Feldern. Noch heute dienen diese Hütten zum Schlechtwetterschutz. Weit im Hintergrund sieht man übrigens den höchsten Berg der Provence, den Mont de Vaucluse.
Der erste Ort des Tages war heute Salon-de-Provence. Wieder wollten wir ein Museum über Nostradamus besuchen und wieder wurde es nichts, da hier Bauarbeiten stattfanden. Wir besuchten halt eine Seifenmanufaktur und fuhren dann weiter nach La Roque d'Antheron in das Zisterzienserkloster von Silvacane. 1514 siedelten hier die ersten Menschen an und am Rand dieser Siedlung entstand das Kloster.
Bis zum nächsten Halte -u. Besichtigungspunkt ist nicht all zu weit. Ansouis ist ein kleines Dorf mit einem Schloss, welches die schönsten französischen Gärten des Luberon haben soll. Wir konnten es leider nicht bewerten, da das Schloss und somit auch die Gärten, erst ab 16:00 Uhr besichtigt werden können, da es sich in Privatbesitz befindet. Aber auch ohne die Schloßbesichtigung hat das Dorf einiges zu bieten, vor allem an hübschen, alten Häusern.
Das Dorf bei der Anfahrt. Oben sieht man leicht das Schloss. Was von hier noch nicht ersichtlich ist, ist eine uralte Kirche, die zwar zum Schloß gehört, aber zugleich ist sie auch für die Öffentlichkeit zugänglich und gehört vermutlich nicht zum Besitz des Schloßbesitzers.
Wieder nur wenige Kilometer weiter empfing uns schon die nächste kleine Stadt. Bei der Stadtbegehung kann man auch solche besonderen Ecken entdecken.
Bonnieux liegt amNordhang des Luberon, genau gegenüber von Lacoste. Von hier hat man unter anderem einen herrlichen Blick auf die Hochebene der Monts de Vauchluse und den Petit Luberon. Im Ort gibt es unter anderen ein Bäckereimuseum, was natürlich im September schon wieder geschlossen war. Auch mehrere Kirchen befinden sich im Ort.
Durch diese hohle ..., quatsch, durch dieses Baumtor muss sie kommen. So könnte man dieses Foto titulieren.
Wir hatten nach Bonnieux noch genügend Zeit und schoben somit noch ein wunderschönes kleines Städtchen ein. Roussillon wird geprägt von ockerfarbenen Häusern und Bauten, die ihre besonderen Farbton von den Steinen des benachbarten Ockersteinbruch haben. Auch dadurch bekamen die Gassen ihr ganz besonderes Flair. Wir durchstreiften das Städtchen, gönnten uns einen Espresso und kehrten dann zum Wohnmobil zurück. Der Parkplatz liegt übrigens ca. 10 Min. Fußweg außerhalb. Eine andere Parkmöglichkeit gibt es übrigens nicht, dafür ist aber die Parkgebühr sehr günstig.
Nach beendetem Stadtrundgang ist es dann auch ganz normal, dass er durch das Baumtor wieder raus kommt, wo sie vorher rein ging.
Nach nur 70 km hatten wir dann auch das Chateau Perreal Gargas erreicht. Wieder einmal standen wir ruhig neben dem Weingut. Eine Probe machte uns wieder um 6 Flaschen reicher und nachdem sich auch noch ein französisches Paar zu uns gesellte standen wir auch nicht mehr allein.
Tag 19 und wir fahren langsam aus der Zentralprovence in die Alpes-de-Haute-Provence. Von Gargas startend durchfahren wir Ferrassieres, ein typisches Lavendeldorf. Da wir aber September haben fehlt uns natürlich dieser Anblick, also passieren wir das Dorf nur. Wir konzentrieren uns auf die Anfahrt nach Sisteron, eine Stadt die durch ein Weltbekanntes Felsfotomotiv bekannt wurde. Diese Felsskulptur besteht aus vertikalen Schichten von Kalkstein und Falten. Das Motiv ist sehr wohl bekannt, allerdings muss man es erst einmal finden. Wir suchten uns also einen Parkplatz, haben diesen auf dem großen zentralen Platz gefunden und suchten zu Fuß auch nach diesem berühmten Ausblick. Gefunden haben wir es zunächst nicht, so das wir uns mit der Kathedrale und einem lustigen Fotomotiv begnügten.
Was soll uns nur dieses Buchspferdchen sagen? Wir wussten nicht was, aber gefallen hat's uns und deshalb gibt es dieses Foto.
Ich hatte mein Traummotiv schon fast abgeschrieben, dachte aber zugleich das man es von der Zitatelle aus sehen könnte. Also suchten wir die Auffahrt zu selbiger. Als ich begriffen hatte das es auch diese nicht gibt, sondern das man diese nur zu Fuß erklimmen kann. Bei der Suche viel mir aber dieses fantastische Bild der Alpen am Horizont im Nebel auf. Und ja, genau da war auch noch eine kurze Parkmöglichkeit. Und dann passiert genau das wovon ein Fotograf immer träumt. Ich war mit diesem Motiv gerade fertig, drehte mich um und sehe im Tal und dahinter mein Wunschmotiv. Also auf die Begrenzungsmauer geklettert und auf den Auslöser geklickt.
Den Fotoerfolg im Kasten brauchten wir nur bis kurz hinter Sisteron zu fahren, um diese originalgetreue römische Brücke kurz zu besichtigen. Sie stammt aus dem 3. Jh. v. Chr. und zeigt deutlich die damalige Baukunst.
Weiter ging es dann nach Forcalquier, einer mittelalterlichen Kleinstadt am Fuße der Alpes-de-Haute-Provence. Wirklich schöne alte Gassen vermitteln Jahrhunderte alte Baukunst. Über der Kleinstadt befindet sich noch die Kapelle der Zidatelle. Auf ihr thront eine Madonna in Gold.
Bildbeschreibungen:
1: auf der Anfahrt 2-4: in den Gassen und Straßen 5: die Kapelle auf der Zidatelle 6: die Madonna auf der Kapelle
7: Blick von der Zidatelle auf unseren Parkplatz 8: zurück in den Gassen 9: rechts der Eingang in eine Oelmühle
Tagesziel erreicht. Bereits vor 9 Jahren waren wir genau hier auf diesem Campingplatz in Mousiers-Saint-Marie. Dieses Dorf am Verdon gelegen hatte es uns damals so angetan, das wir unbedingt noch mal hier her zurück wollten. Und der kleine Campingplatz bot damals wie heute Qualität und wir standen auch noch fast am gleichen Ort wie damals.
Bildimpressionen von Mousiers-Saint-Marie
Nach dem gestrigen Tag kann man getrost davon sprechen das wir völlig entspannt den Tag angehen konnten. Heut stand wieder ein ganz besonderes Highlight auf unserem Plan, die Umfahrung des Grand Canyon du Verdon. Über Le Palud-sur-Verdon ging es immer die Serbendienen rauf und runter und ständig boten sich fantastische Ausblicke auf die Felsen und den Flusseinschnitt der Natur. Diese Eindrücke sind einfach nur fantastisch.
Am Ende der Berg -u. Talfahrt stand das Örtchen Aiguines. Sie hat förmlich einen Logenplatz an einem Berghang oberhalb des Lac de Sainte-Croix. Von hier hat men eine wunderbare Aussicht über den See und das dahinter gelegene Plateau de Valensole. Wir bewanderten das kleine Dorf, fanden ganz besondere Fotomotieve. Das Schloß war leider privat und somit auch nicht besuchbar. Nach dem Dorfbesuch fuhren wir entlang der südlichen Straße der Verdonschlucht bis ins Kloster Le Thoronet.
Neben den Klöstern Senanque und Silvacane ist die Abbay Thoronet die Dritte der sogenannten drei provenzalischen Schwestern. Im 12. Jh gegründet, hat man sie nach mehreren Besitzer -u. Nutzungswechseln befindet sie sich seit 1850 wieder im Besitz des französischen Staates und wird seit dem Stück für Stück wieder aufgebaut. Eine Besichtigung lohnt sich auf jeden Fall. Im ehemaligen Vorratskeller sieht man noch Heute mittelalterliche steinerne Wein -u. Olivenbehälter, sowie eine Schraube-System Ölpresse.
In La Motte fuhren wir zum Chateau des Demoiselles, ein verhältnismäßig großes Weingut. Probiert haben wir trotzdem und auch
6 Fl. wieder eingemarktet. Der Platz war sehr groß, so das man die Wahl der Qual hatte.